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26.08.2020

Daten konkretisiert.

Lichtenauer Straße 1

 

Poststraße 1 um 1908

Diese Adresse gab es eigentlich nicht so, denn die Lichtenauer Straße hieß in der Zeit als das Haus verschwand noch Poststraße. Es war eines der ersten Häuser im ab 1860 bebauten Ortsteil Neuebersdorf und stand Anfangs ziemlich isoliert dort. Bauherr des Wohnhauses war 1878 Karl Friedrich Kaltofen, der am 28. Februar 1878 die Genehmigung zu dem Neubau erhalten hatte. Im Januar 1886 wurde ihm außerdem gestattet, den Bau durch Aufsetzung einer Dachetage zu vollenden.

 

Schon um 1910 wurde der scheinbar schlichte Gründerzeitbau wieder abgerissen. Ursachen für die frühzeitige Beseitigung sind nicht bekannt, doch ist es vielleicht einem Brand zum Opfer gefallen. Das zum Haus gehörige Grundstück hatte eine Größe von 420 qm. Noch bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts waren Gartenpflanzen auf dem sonst wüst liegenden Gelände, welches gegenüber dem Pflug gelegen und heute einen Teils zur Max-Saupe-Straße und anderen Teils zum kleinen Parkstück gehört, zu finden.


Besitzer

 

Der Handarbeiter Karl Friedrich Kaltofen bewohnte das Haus bis zu seinem Tod Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Erbgang ist es dann an den Schraubendreher Karl Ewald Kaltofen gefallen, der jedenfalls 1908 als Hausbesitzer namhaft gemacht wird. Mit darin wohnte zu dieser Zeit auch Amalie Ernestine Kaltofen, vermutlich Karl Friedrichs hinterlasse Witwe. 1968 wurde nach Neuvermessung der VEB Nahverkehr Karl-Marx-Stadt Besitzer.

 

 

Bemerkungen 

 

Auf dem Gelände des Hauses bzw. Grundstückes wurde 1968 die Wendeschleife für die Straßenbahnlinie Nr. 8, Richtung Weststraße und zurück, angelegt. Wenige Jahre später, im Dezember 1975, stellte man jedoch den Betrieb der Straßenbahn mit alter Spurweite ein und ersetzte sie durch die Buslinie E (jetzt 21). Aus der Wendeschleife gestaltete man das kleine Parkstück im Winkel zwischen Max-Saupe-Straße und Lichtenauer Straße mit der kleinen Bärenskulptur.